Liebe Leserinnen und Leser
Eure Mehlkäferfreaks haben wieder einmal für Nachschub an leckerem Futter gesorgt! Dieses Mal hatten sie einen anderen Leckerbissen: Zucchini (siehe Bild). Die Karotten sind ausgegangen. Aber Zucchini hat wie die Karotte einen hohen Wassergehalt (ca. 90–95 %), was sie zu einer hervorragenden Feuchtigkeitsquelle für Mehlkäfer macht. Unsere Recherche hat ergeben, dass Zucchini zwar etwas weniger Zucker enthalten als Karotten, dafür aber mit zahlreichen Nährstoffen und ausserdem sind sie für Mehlkäfer leicht verdaulich.
Wir haben festgestellt, dass wir die Mehlkäfer am besten erst später am Tag füttern. Sie sind nämlich sehr lichtempfindlich und haben sich schon oft versteckt, wenn wir das Terrarium am Tag geöffnet haben. Wir hatten mehrere Mehlkäfer gesehen und dieses Mal waren drei an unserem Futterplatz zu finden. Die alten Karotten wurden wie immer angeknabbert.
Auf den letzten Bildern konnten wir bereits einen Blick auf den Mehlkäfer bekommen. Im Rahmen einer Recherche konnte festgestellt werden, dass die Farben, welche die untersuchten Käfer aufweisen, im Verlauf ihres Lebens Veränderungen unterliegen. Die Käfer werden 10 bis 18 Millimeter lang und haben einen etwas langgestreckten Körper. Ihr Kopf ist aber flach. Die Larve, der Mehlwurm, ist hell gefärbt. Aus der Puppe schlüpft schließlich der Mehlkäfer, Tenebrio molitor, und präsentiert sich zunächst in einem hellen Farbton, nach kurzer Zeit sind sie bereits rotbraun verfärbt, um nach und nach dunkler zu werden und schliesslich eine schwarze Färbung am ganzen Körper zu erlangen.
Im Rahmen unserer Untersuchung konnten in den vergangenen Wochen wesentliche Erkenntnisse über die Lebensweise des Mehlkäfers gewonnen werden. Dabei wurde ersichtlich, dass das Vorkommen dieser Käfer von der Ernährung sowie der Lichtstärke abhängig ist. Zudem konnten wesentliche Aussagen über das Aussehen getroffen werden. In der kommenden Woche erfolgt die eigentliche Beantwortung der Fragestellung: Erkennen die Mehlkäfer ihre Futterstelle? Die zwei Wochen sind schnell vergangen. Konnten sie sich so schnell den Futterplatz merken? Besonders Käfer, die Futter sammeln oder spezielle Lebensräume bevorzugen, besitzen eine Art „Futterplatzerinnerung“, ein Beispiel dafür ist der Marienkäfer, es kann Futterplätze anhand von visuellen und chemischen Reizen erkennen und später gezielt wiederfinden. Kann der Mehlkäfer das auch? Wir werden es bald herausfinden…
